Steigende Ökostromumlage gefährdet Akzeptanz
Mannheim – Dem Ergebnis eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge gehen Experten von einem rasanten Anstieg der Ökostromumlage aus. Mehr als ein Viertel der Fachleute aus der Energiebranche rechnet innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einem deutlichen Anstieg der EEG-Umlage, die alle Stromkunden über ihre Rechnung zahlen müssen. Sie warnen vor dem Verlust der Zustimmung der Bevölkerung zur Förderung der erneuerbaren Energien.
EEG-Umlage wird weiter steigen
Mehr als 200 Fachleute aus Energieunternehmen und der Wissenschaft nahmen an der repräsentativen Umfrage teil. Bei der Auswertung zeigte sich, dass 45 Prozent der Teilnehmer davon überzeugt sind, dass die Umlage innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 4 bis 6 Cent je Kilowattstunde steigt. Laut ZEW befürchtet ein gutes Viertel der Befragten sogar eine Steigerung auf 6 bis 8 Cent je kWh. An eine Stabilisierung der Preise nach der Steigerung im Januar 2011 glaubt circa ein Fünftel.
Warnung vor zu hohen Preisen
Schon nächsten Monat steigt die Ökostromumlage von 2 auf 3,5 Cent je Kilowattstunde, was für einen Durchschnittshaushalt eine Mehrbelastung von fünf Euro pro Monat für Öko-Energie zur Folge hat, nämlich zwölf statt sieben Euro. Fünfzehn Prozent glauben, dass mit dieser Erhöhung bereits die Zustimmung der Bevölkerung gefährdet ist. Ein knappes Drittel sieht die kritische Schwelle erst bei 4 bis 6 Cent je Kilowattstunde, ein Viertel bei 6 bis 8 Cent.
Bereits in der vergangenen Woche hatten führende Energiewissenschaftler vor einem Kollaps der Ökostromförderung gewarnt. Eine rasche Kürzung der der Einspeisevergütung für Solarstrom war für sie daher ein absolutes Muss.