Löst Weltenergierat die Energiefrage?
Es ist wieder soweit, der Weltenergierat tagt in diesem Jahr in Montreal, um die globale Energiefrage zu klären. Doch Johannes Teyssen (Mitglied im Weltenergierat und E.ON Vorstandsvorsitzender) sieht dies eher zurückhaltend und sagte, „Die Hoffnungen, dass es zu einer globalen Lösung kommen wird, sind sehr niedrig“. Denn dafür sind die Probleme zu breit gefächert, als das es eine pauschale Lösung für alle Länder geben könnte.
Weltweiten Zugang zu Energie schaffen
Während es in den Entwicklungsländern an den einfachsten Dingen mangelt, bangen die Schwellenländer um die Energieversorgung, die unter dem Wirtschaftwachstum zusammenzubrechen droht. In den Industrieländern wird indessen über die erneuerbaren Energien und deren Ausbau, der Milliarden verschlingen wird, diskutiert.
Es gibt noch immer Länder, in denen nicht alle Menschen Zugang zur Energieversorgung haben, dies muss sich schnellstens ändern. Teyssen erklärte, „Eineinhalb bis zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Energie. Afrika ist weiter ein dunkler Kontinent“.
Die Mitglieder des Weltenergierates werden noch bis Donnerstag mit den anderen 6.000 Kongressteilnehmern darüber debattieren, wie die zukünftige Energieversorgung der Welt aussehen soll. Neben Politikern nehmen auch Energieversorger und Anlagenbauer teil. Zu verschiedenen Themen werden unter anderem Pascal Lamy (Generaldirektor der Welthandelsorganisation), Peter Voser (Vorstandsvorsitzender von Shell) und Wolfgang Dehen (Siemens-Energievorstand) referieren.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre wird der weltweite Energiebedarf um 40 Prozent steigen, so die Prognose der Internationalen Energieagentur. Dieser Bedarf kann nur durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen gedeckt werden. Dazu bezog auch Christian Paradis (Energieminister Kanadas) Stellung und erklärte, „Die Welt kann einfach nicht auf fossile Brennstoffe verzichten. Wir müssen die Realität anerkennen.“