Atomkraft: ITER vor dem Aus?
Im französischen Cadarache wird seit 2009 an dem „International Thermonuclear Experimental Reactor“ gebaut. Die Planung für dieses Mammut-Projekt begann jedoch schon weit vorher. Geplant waren Baukosten in Höhe von etwa 5 Milliarden Euro doch diese Summe wird sich voraussichtlich verdreifachen. Ab dem Jahr 2018 soll der Atomfusionsreaktor für 20 Jahr in Betrieb gehen und noch einmal 5 Milliarden Euro an Betriebskosten verschlingen. Zu den beteiligten Investoren gehören neben Europa auch China, Indien, Japan, Südkorea, Russland auch die USA.
Forscher wenden sich gegen das Versuchsprojekt
Die Forscher halten das Versuchsprojekt ITER für „unerschwinglich und nicht funktionstüchtig“. Durch die explodierenden Bau- und Betriebskosten werden einige wichtigere Forschungsprojekte in Gefahr gebracht, weil an deren finanzieller Unterstützung gespart würde.
Die traditionellen Atomkraftwerke spalten Atomkerne, um Energie zu gewinnen. Der Atomfusionsreaktor ITER soll zeigen, wie bei der Verschmelzung von Atomkernen Energie erzeugt wird. Ein extrem dünnes Plasma aus den Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium wird in Magnetfeldern eingeschlossen und auf etwa 100 Millionen Grad erhitzt. Das Deuterium wird auch Meerwasser gewonnen und das Tritium entsteht durch die Bestrahlung von Lithium-Gas.
Auf Grund der Schwierigkeiten, das Plasma in der Ummantelung zu halten, große Mengen Tritium zu erzeugen und Materialien ausfindig zu machen, die das Plasma sicher einschließen können, sind die Wissenschaftler der Meinung, dass es besser wäre das Projekt einzustellen und die finanziellen Mittel in die Weiterentwicklung der traditionellen Atomkraft zu investieren. Hier sei es notwendig, die vierte Generation entsprechend zu fördern, da sie in der Lage sein wird, auf Atomabfällen Brennstoffe zu machen und so zur Lösung der Problematik Endlagerung von Atommüll beitragen könnte.