Verbraucher nutzen Stromanbieterwechsel zu selten
Immer wieder raten Verbraucherzentralen dazu, nicht alle Strompreiserhöhungen hinzunehmen und sich stattdessen einen alternativen Stromanbieter zu suchen. Vor allem Kunden der Grundversorger können durch einen Wechsel viel Geld sparen. Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass sich die Stromkunden, die nach wie vor beim Grundversorger sind, nicht wundern dürfen, dass die Strompreise jährlich angezogen werden, wenn sie nicht darauf reagieren. Zu viele Verbraucher würden die alljährlichen Strompreiserhöhungen hinnehmen, ohne einen Anbieterwechsel durchzuführen, bei dem sie zusätzlich sparen könnten. Kurth verweist auf das Jahr 2010, in dem lediglich knapp drei Millionen Haushalte in Deutschland den Stromversorger wechselten.
Stellenabbau bei Vattenfall?
Wie in der letzten Woche bekannt wurde, erwägt der Energiekonzern Vattenfall, Stellen in Hamburg und Berlin abzubauen. Von der geplanten Maßnahme, den Kundenservice zu verkaufen oder zusammenzulegen, wären rund 360 Mitarbeiter in Hamburg und insgesamt 1.000 Mitarbeiter betroffen. Nach Angaben des ‚Hamburger Abendblatts‘ wäre der Konzern der Variante, den Kundenservice in eine günstigere Region zu verlagern, ebenfalls nicht abgeneigt. Durch diese Maßnahme sollen die Kosten des Konzerns gesenkt werden.
Bundesnetzagentur benachteiligt Privatkunden
Die Bundesnetzagentur zieht, ausgehend von verschiedenen Medienberichten, in Erwägung, die energieintensiven Industrieunternehmen von der Zahlung der Netznutzungsentgelte zu befreien. Dadurch soll die Abwanderung der Unternehmen verhindert werden. Allerdings würden damit gravierende Einnahmeeinbußen einhergehen, die die Bundesnetzagentur mithilfe einer Sonderumlage ausgleichen will. Ob und inwieweit sich das auf die privaten Endkunden und kleinere Unternehmen auswirken könnte, ist bislang noch nicht abzusehen. Allerdings könnten diese durch steigende Kosten stärker belastet werden.