Frankfurts Supercomputer spart Strom
Frankfurt/Main – Am Montag nahm die Universität Frankfurt in der Alten Messwarte im Industriepark ihren neuen Computer LOEWE-CSC in Betrieb. Er arbeitet Stromsparend, denn die Betriebskosten steigen schnell ins Unermessliche. Auch in anderen Unternehmen setzt man verstärkt auf grüne Technologien.
Dank der ausgeklügelten Kühlung und der speziellen Prozessoren ist der Rechner, der zu den schnellsten der Welt gehört, besonders stromsparend. Der 5 Millionen Euro teure Rechner wird mit Fördermitteln von Bund und Land bezuschusst. Die Betriebskosten muss die Uni aber selber tragen. Deshalb habe man aus der Not eine Tugend gemacht, sagte LOEWE-Entwickler Volker Lindenstruth. Die Stromrechnungen solch schneller Supercomputern mit Riesenrechnern betragen nicht selten mehrere Millionen Euro pro Jahr. Der LOEWE-CSC in Frankfurt verbraucht hingegen nur 650.000 Euro pro Jahr.
Preis für kreative Einsparungen bei Computersystemen
Auch andere Unternehmen rüsten ihre Rechenzentren wegen steigender Strompreise auf grüne Technologien um. Das Netzwerk GreenIT-BB vergab aus diesem Anlass Anfang November in Berlin erstmals einen Preis für kreative Einsparungen bei Computersystemen. Den Preis erhielt der Logistikdienstleister Dachser. Das Hauptgebäude in Kempten wird mit der Abluft des Rechenzentrums beheizt, zudem setzt man hier auf ein sparsames internes Netzwerk. Ein Unternehmenssprecher sagte, dass man damit 5ß Prozent des Wärmebedarfs decken könne. Zudem würden somit jährlich 144 Tonnen CO2 eingespart.
Verbrauch im privaten Bereich steigt
Dagegen wächst der Verbrauch der Kommunikationstechnik in Privathaushalten immer weiter. Nach Angaben des Instituts für Zukunftstechnologien und Technologiebewertung in Berlin, waren 2007 Fernseher, PC und Co für 10 Prozent des deutschen Stromverbrauchs verantwortlich. Dabei werde so viel Kohlendioxid erzeugt wie im innerdeutschen Flugverkehr.
Laut Frauenhofer Institut wird der Verbrauch bis 2020 sogar um 25 Prozent steigen. Die Geräte werden immer effizienter. Allerdings nutzen Verbraucher auch immer intensiver größere Fernsehgeräte, die letztlich mehr Strom produzieren. Der größere Datenverkehr sei aber hauptverantwortlich für den steigenden Energieverbrauch. Die Übertragung von Filmen und Fernsehprogrammen über das Internet kostet einfach viel Strom. Mit schnellen Glasfaserkabeln könnte man den Verbrauch aber deutlich senken, sagte Lutz Stobbe vom Frauenhofer Institut.