Billigstrom in Baden-Württemberg
Im Vergleich zur EU sind die Preise für Strom und Gas in Deutschland ausgesprochen hoch. Doch auch unter den Teuren gibt es Billige, wie sich bei einer Studie des Leipziger Instituts für Energie GmbH zum Strom- und Gasmarkt herausstellte. Laut der Studie, die gestern im Landtag in Stuttgart vorgestellt wurde, ist Baden-Württemberg das billigste Bundesland im Bereich Strompreise.
Machtlose Stromanbieter
In Baden-Württemberg zahlt man in einem durchschnittlichen Haushalt 21,18 Cent pro Kilowattstunde, womit nur Hamburg und Berlin noch billiger sind. Der deutsche Durchschnitt zahlt 23,58 Cent pro Kilowattstunde und liegt damit fast ein Drittel über dem Niveau der EU. Zu begründen ist dies mit den hohen Steuern und Abgaben, die immerhin 42 Prozent des Strompreises ausmachen. Bei Stromsteuer, Mehrwertsteuer, Umlagen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der Kraft-Wärme-Kopplung sowie Konzessionsabgaben haben die Stromanbieter kaum noch Einfluss auf den Strompreis.
Kartellamt hilft beim Anbieterwechsel
Wirtschaftsminister Ernst Pfister zeigte sich über den guten Baden-Württembergischen Durchschnitt erfreut, rechnet aber auch hier mit Preiserhöhungen: „ Wer Ja sagt zu regenerativen Energien, muss den Menschen aber auch sagen, dass diese nicht zu Nulltarif zu haben sind“. Schon für die neuen Hochspannungsleitungen würden mehrere Milliarden Euro benötigt. Pfister legte den Verbraucher deshalb ans Herz, ein Auge auf billige Anbieter zu werfen und gegebenenfalls zu wechseln. Eine Markttransparenzstelle im Kartellamt soll den Verbrauchern ab nächstem Jahr dabei helfen, die Tarife zu vergleichen und außerdem die Preisbildung der Unternehmen beobachten.