Dach der CDU-Zentrale durch Greenpeace besetzt
Berlin – Unmittelbar vor der Abstimmung über die Laufzeitverlängerung der deutschen AKW’s besetzten Greenpeace-Aktivisten das Dach der CDU-Zentrale. Auf dem 10 Meter langen Transparent, das sie entrollten, waren ein Bild von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem RWE-Chef Jürgen Großmann mit dem Text „CDU: Politik für Atomkonzerne“ zu sehen.
Politiker beteiligen sich am Protestmarsch
Zwischen Kanzleramt und Reichstag protestierten zeitgleich mehrere hundert Menschen. Namhafte Politiker wie Cem Özdemir, Claudia Roth und Jürgen Trittin von den Grünen sowie Andrea Nahles, SPD-Generalsekretärin, waren unter den Demonstranten.
Grund war die Abstimmung der Bundesregierung am Donnerstagmittag über die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke um bis zu 14 Jahre.
Mit Hilfe von Kränen, die an der CDU-Zentrale standen, gelangten die 15 Greenpeace-Mitarbeiter auf das Dach des Hauses, von dem aus sie sich dann abseilten. Nach Polizeiangaben war die Aktion nach etwa zwei Stunden beendet. Die Demonstranten wurden von der CDU angezeigt. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
CDU macht Politik für Atomkonzerne
Der CDU wird von Greenpeace „Klientelpolitik“ für die vier Atomkonzerne RWE, E.on, EnBW und Vattenfall vorgeworfen. Weiterhin forderten Sie die Abgeordneten der CDU auf, bei der Abstimmung im Bundestag gegen die Laufzeitverlängerung zu stimmen. Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer sagte: „Heute werden wir sehen, ob die CDU Politik für die Menschen in diesem Land oder für die vier Atomkonzerne macht.“
Bereits um 6:30 versammelten sich die Demonstranten verschiedener Umweltorganisationen im Regierungsviertel. Laut dem Bund für Umwelt und Natur waren es 2000 Teilnehmer. Gegenüber dem Reichstag wurden Fahnen mit der Aufschrift „Atomkraft? Nein danke“ geschwenkt, des Weiteren trugen die Demonstranten Transparente. Der Protest dauerte etwa drei Stunden.