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  • Oktober 2010

    Deutsche Reaktoren von österreichischem Gutachten bemängelt

       Sonntag, den 31. Oktober 2010

    Berlin – Österreichische Gutachter bescheinigen den Atomkraftwerken Brunsbüttel, Krümmel, Philippsburg und Isar I erhebliche Sicherheitsmängel. Der Bericht wurde vom Wiener Institut für Risikowissenschaft im Auftrag der Regierung von Ober- und Niederösterreich erstellt und am Mittwoch der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW in Berlin vorgelegt. Den vier Siedewasserreaktoren gleicher Bauart werden “schwerwiegende Konstruktionsmängel“ attestiert, die nicht durch Nachrüstmaßnahmen ausgeglichen werden können.

    Die deutsche IPPNW-Sektion forderte, unter Berufung auf den Bericht, die Bundesregierung auf, der geplanten Laufzeitverlängerung nicht zuzustimmen. In dem Schwachstellenbericht wurden vor allem Mängel an den Reaktordruckbehältern beanstandet. Des Weiteren stellte man fest: „Eine Lebensdauerverlängerung für diesen Reaktortyp beinhaltet ein nicht akzeptables Risiko.“ Es handele sich um baugleiche Siedewasserreaktoren, wie dem einst in Zwentendorf in Niederösterreich errichteten Atommeiler. Dieser durfte nach einer Volksabstimmung nicht in Betrieb gehen.

    Größte Gefahr geht von Schweißnähten aus

    Der Reaktordruckbehälter der vier Atomkraftwerke erfülle „nicht die Grundbedingungen der Basissicherheit“. Damit sind vor allem die Anzahl der Schweißnähte und die Möglichkeit zur Kontrolle dieser gemeint. Ein zu geringer Sicherheitsabstand zwischen den Schweißnähten und dem Reaktor wird ebenso bemängelt wie die Gefahr von Ermüdungsrissen und weiteren Schäden durch den Dauerbetrieb. Sollte es zu einem Unfall kommen, würden mit Sicherheit große Mengen Radioaktivität freigesetzt.

    Acht Experten für Risikowissenschaft, Fertigungs- und Nuklearanlagentechnik und Werkstoffsicherheit aus Wien, Battenberg, Greifswald und Buxtehude verfassten den „Schwachstellenbericht Siedewasserreaktoren der Baureihe 69“.

    Dach der CDU-Zentrale durch Greenpeace besetzt

       Samstag, den 30. Oktober 2010

    Berlin – Unmittelbar vor der Abstimmung über die Laufzeitverlängerung der deutschen AKW’s besetzten Greenpeace-Aktivisten das Dach der CDU-Zentrale. Auf dem 10 Meter langen Transparent, das sie entrollten, waren ein Bild von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem RWE-Chef Jürgen Großmann mit dem Text „CDU: Politik für Atomkonzerne“ zu sehen.

    Politiker beteiligen sich am Protestmarsch

    Zwischen Kanzleramt und Reichstag protestierten zeitgleich mehrere hundert Menschen. Namhafte Politiker wie Cem Özdemir, Claudia Roth und Jürgen Trittin von den Grünen sowie Andrea Nahles, SPD-Generalsekretärin, waren unter den Demonstranten.

    Grund war die Abstimmung der Bundesregierung am Donnerstagmittag über die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke um bis zu 14 Jahre.
    Mit Hilfe von Kränen, die an der CDU-Zentrale standen, gelangten die 15 Greenpeace-Mitarbeiter auf das Dach des Hauses, von dem aus sie sich dann abseilten. Nach Polizeiangaben war die Aktion nach etwa zwei Stunden beendet. Die Demonstranten wurden von der CDU angezeigt. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

    CDU macht Politik für Atomkonzerne

    Der CDU wird von Greenpeace „Klientelpolitik“ für die vier Atomkonzerne RWE, E.on, EnBW und Vattenfall vorgeworfen. Weiterhin forderten Sie die Abgeordneten der CDU auf, bei der Abstimmung im Bundestag gegen die Laufzeitverlängerung zu stimmen. Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer sagte: „Heute werden wir sehen, ob die CDU Politik für die Menschen in diesem Land oder für die vier Atomkonzerne macht.“
    Bereits um 6:30 versammelten sich die Demonstranten verschiedener Umweltorganisationen im Regierungsviertel. Laut dem Bund für Umwelt und Natur waren es 2000 Teilnehmer. Gegenüber dem Reichstag wurden Fahnen mit der Aufschrift „Atomkraft? Nein danke“ geschwenkt, des Weiteren trugen die Demonstranten Transparente. Der Protest dauerte etwa drei Stunden.

    Regierung stößt auf heftigen Widerstand bei Laufzeitverlängerung

       Freitag, den 29. Oktober 2010

    Berlin – Nachdem die schwarz-gelbe Mehrheit im Bundestag die verlängerten Laufzeiten für die 17 Atomkraftwerke durchsetzten konnte, erreicht der Konflikt um die Atompolitik neue Höhen. Um den Atomausstieg doch noch durchziehen zu können, kündigten die Opposition und mehrere Bundesländer Verfassungsklagen an. Auch etliche Stadtwerken wollen auf die Barrikaden gehen und planen deshalb eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission.

    Kernpunkt des Energiekonzepts der Bundesregierung ist die Laufzeitverlängerung der 17 Reaktoren um durchschnittlich 12 Jahre. Geplant ist dabei, die zusätzlichen gewinne der Betreiber in erneuerbare Energien zu investieren. Die Rede ist von 30 Milliarden Euro.

    Opposition will den Beschluss kippen

    Die Pläne werden scharf von der Opposition kritisiert. Diese hatte in der rot-grünen Regierung vor zehn Jahren den Atomausstieg bis 2021 durchgesetzt. Nicht nur wird der billige Atomstrom den Ausbau der erneuerbarer Energien verzögern, man müsse auch mit den Gefahren der Technik rechnen.

    Die ehemaligen Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Jürgen Trittin (Grüne) sind sich aber sicher, den Beschluss kippen zu können. „Wir werden dieses Gesetz beim Bundesverfassungsgericht zu Fall bringen“, sagte Gabriel. Trittin, Fraktionschef der Grünen, wirft der Bundesregierung vor die Minderheitsrechte ignoriert zu haben und den Bundesrat nicht zu beteiligen. Weiterhin sage er, dass sie die Verfassung brechen und die Gesellschaft spalten.

    Berlin, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, die allesamt SPD-geführt sind, kündigten umgehend eine Verfassungsklage an. Klaus Wowereit, Berlins regierender Bürgermeister (SPD), sagte, dass ein Rechtsstreit vor dem Bundesverfassungsgericht wegen Missachtung der Länderinteressen unausweichlich geworden sei. Ähnlich äußerten sich auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die reinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (beide SPD). Als „energiepolitische Fehlentscheidung“ betitelte die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack (Linke) die Laufzeitverlängerung.

    Kartellbeschwerde durch Stadtwerke angekündigt

    Auch mehrere Kommunen gehen auf die Barrikaden. So wurde eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission durch Vertreter verschiedener Stadtwerke angekündigt. Nach Angaben von Johannes van Bergen, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch Hall, wollen sich über 100 Stadtwerke daran beteiligen. Durch das Energiekonzept würde eine schwere Wettbewerbsverzerrung entstehen. Ausdruck verliehen die Stadtwerke ihrem Anliegen durch eine gemeinsame Anzeige in fünf großen Tageszeitungen.

    Der Strompreis der Zukunft

       Donnerstag, den 28. Oktober 2010

    Die Frage, ob das Ziel der Bundesregierung, den Ökostromanteil der erneuerbaren Energien bis 2050 auf 80 Prozent zu bekomen, überhaupt möglich ist, ist bereits beantwortet. Das kann gehen. Es würde sogar jetzt schon funktionieren. An den Möglichkeiten liegt es also nicht, höchstens an den Finanzen.

    Hitzige Diskussionen

    Der Ökostrom hat noch einige Hürden zu überwinden. Vor allem die Finanzierung spielt dabei eine große Rolle, deren Lage sich auch auf die Strompreise auswirkt. Da gibt es Optimisten wie das Bundeswirtschaftsministerium und der Sachverständigenrat für Umweltfragen, die die Preise auf langfristige Sicht in einem angenehmen Niveau sehen, aber auch Pessimisten wie das wirtschaftsnahe Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI). Der Ökonom der RWI, Manuel Frondel ist der festen Überzeugung: „Die Kosten werden so immens sein, dass man von den Plänen wieder Abschied nehmen wird“. Skeptiker sehen vor allem die Ausgaben für zukünftige Windkraftparks, Photovoltaik-Anlagen, Hochspannungsleitungen und energetische Sanierung von Altbauten als Gefahr.

    Der Strom von der Küste

    Das RWI legte gemeinsam mit zwei anderen Instituten eine Studie vor, aus der hervorgeht, dass bis 2030 mehr als die Hälfte der Energie aus Windparks von der Küste stammen wird – die teuer sind. Die Bundesregierung veranschlagte dafür 75 Milliarden Euro. Gleichzeitig gibt sie aber zu, dass die Kosten nur sehr schwer einschätzbar sind und damit auch noch steigen könnten. Wenn der Strom dann vorhanden ist, muss er aber noch in den Süden Deutschlands transportiert werden. Und auch im Ruhrgebiet ist der Verbrauch besonders hoch. RWI-Experte Frondel sprach aus, was hierzu schon lange zur Debatte steht: „Das erfordert einen massiven Netzausbau“. Nach Zahlen der staatlichen Deutschen energie-Agentur fehlen dann 3500 Kilometer Hochspannungsleitungen, die insgesamt sechs Milliarden Euro kosten würden. Die Kosten dafür werden sich auf den Strompreis niederlegen.

    Der schlimmste Sturm seit 70 Jahren

       Mittwoch, den 27. Oktober 2010

    In den USA gab es letzte Nacht einen Sturm, der so schlimm war, wie schon seit 70 Jahren nicht mehr. Er fegte in teilweiser Hurrikanstärke vom mittleren Westen der USA bis in den Süden. Alles was er hinterließ war Verwüstung und Menschen, die eine Dritte-Welt-Erfahrung machen durften: Kein Strom.

    Stromausfälle und abgesagte Flüge

    In der Nacht waren mindestens 160.000 Menschen betroffen, die keinen Strom hatten und somit auch nicht verfolgen konnten, was das Unwetter für Schäden anrichtete. In manchen Gebieten konnte man die Windgeschwindigkeiten schon mit denen eines Hurrikans vergleichen. Deshalb wurde auch der internationale Großflughafen in Chicago vorübergehend stillgelegt. Die Behörden im Bundesstaat Illinois berichteten von dem schlimmsten Sturm seit 70 Jahren.

    Kaffeeröster bringt norwegischen Strom

       Dienstag, den 26. Oktober 2010

    Tchibo war ursprünglich für seinen hervorragenden Kaffee bekannt. Inzwischen hat das internationale Unternehmen aus Hamburg seine Produktpalette aber massiv erweitert, so dass jetzt nicht nur Blumen und Reisen mit zum Angebot gehören, sondern auch Finanzen und Versicherungen. Und – wer hätte es gedacht – jetzt auch Grüne Energie.

    Grüne Energie von Tchibo

    Der ursprüngliche Kaffeeröster bietet nun einen Ökostromtarif, der umweltbewussten Kunden hilft, der Umwelt zu helfen. Denn die saubere Energie von Tchibo kommt von Wasserkraftwerken aus Norwegen, genauergesagt aus Statkraft. Laut dem Anbieter liegt der Preis für den Strom aus Norwegen unter dem Preis für Strom, Kohle und Erdgas. Selbst die Atomkraft ist teurer als dieser Ökostrom.

    Das konnte auch ein Verbraucherportal bestätigen. Doch im direkten Vergleich mit den anderen Ökostromtarifen schneidet das Tchibo-Angebot nicht ganz so gut ab, zumindest im Preis. Da gibt es billigere. Aber den höheren Preis können die Vertragsbedingungen wieder wett machen. Denn der Tarif bietet eine 12 monatige Preisstabilität, ohne dass man einen bestimmten Zeitraum in dem Vertrag bleiben muss. Außerdem kann man ihn jeden Monat kündigen. Die Vertragsbedingungen gehen damit als „sehr gut“ durch und sind ihren Preis letztendlich wahrscheinlich wert.

    Vertrauen zum grünen Strom

       Montag, den 25. Oktober 2010

    Die Studie eines Verbraucherportals ergab kürzlich, dass 95 Prozent der Ökostromnutzer zu der sauberen Energie wechselten, dies vor allem der Umwelt zu liebe taten. 76 Prozent der nicht wechselwilligen haben Angst vor ansteigenden Preisen. Und sicher gibt es auch einige, die einfach nicht wissen, welchem Stromanbieter und Tarif man trauen kann.

    Schummel-Alarm

    Wer auf der Suche nach einem günstigen Ökostrom ist, wird vom großen Angebot überrascht sein. Denn inzwischen gibt es mehr als 1600 Ökostromtarife. Viele von diesen sind günstiger als die Grundversorgung mit herkömmlichem Strom, also kann die Angst vor steigenden Preisen auch sinken. Doch sind hier nicht nur vertrauenswürdige Tarife unter den Angeboten. Denn die genaue Herkunft ist durchaus schwer nachvollziehbar und so kann schnell auch geschummelt werden. Beispielsweise gibt es Tarife, die nur auf dem Handel mit Umweltvorteilen profitieren. Da kann man zum Beispiel eine bestimmte Strommenge vom norwegischen Wasserkrafterzeuger bekommen und ihm dafür eine entsprechende Menge Atomenergie zukommen lassen. Einen tatsächlichen Umweltnutzen hat dies allerdings nicht. Damit kein umweltbewusster Stromverbraucher an einen solchen Tarif kommt, ist es mehr als sinnvoll auf Gütesiegel zu achten.

    Gütesiegel schaffen Abhilfe

    Zu den vertrauenswürdigen Gütesiegeln gehören außer dem allseits bekannten TÜV- auch das Ok-Power-Siegel. Die strengsten Bedingungen hat aber das Grüner-Strom-Label „Gold“. Wer sich mit diesem Sigel schmückt, verkauft auf jeden Fall nur Strom aus erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung. Mit diesem Gold-Siegel rüsten sich inzwischen schon 77 Stromversorger mit insgesamt 219 Tarifen. Wer einen solchen Tarif hat, schützt die Umwelt wirklich nachhaltig. Denn je mehr Menschen Ökostrom beziehen, desto größer ist der Anteil dieser Energien im Strommix. Und das ist genau das, was auch die Bundesregierung erreichen möchte.

    Studie zu Smart-Meter-Tarifen

       Mittwoch, den 20. Oktober 2010

    Der Leipziger Informationsdienstleister Get AG wertet in einer ersten Kurzstudie 17 angebotenen Smart-Meter-Tarife aus und verglich diese mit den Tarifen der regionalen Grundversorger. Vorrangig wurden Tarife in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen unter die Lupe genommen. Ab Januar 2011 sind die Energieversorger verpflichtet ihren Kunden variable Tarife anzubieten, um den Stromverbrauch besser steuern zu können und um die Kunden zu stromsparendem Verhalten zu animieren.

    Variable Tarife lohnen bisher kaum

    Sowohl Boni als auch Umstellungskosten auf die Smart-Meter (intelligente Stromzähler) wurden in den Berechnungen berücksichtigt.

    Es wurden mehrere Beispiele berechnet, beispielsweise lohnt sich der Tarifwechsel bei einem Jahresverbrauch von 2.500 kWh Strom in 9 von 16 Fällen bereits im ersten Jahr, Spareffekte wurden fanden keine Berücksichtigung. Bei einem Stromverbrauch von 4.000 kWh jährlich rechnet sich ein Wechsel lediglich in 2 Fälle, bei denen die Einrichtungsgebühr wegfiel.

    Die Stadtwerke Bielefeld bieten der Studie zufolge das differenzierteste Tarifmodell an. Es sieht eine feste Nachttarifzeit vor und an den Werktagen fünf Hochtarifzonen und vier Preisstufen. Neun Grundversorger haben variable Tarife mit zwei zeitabhängigen Preisstufen im Angebot und die restlichen sieben bieten zusätzlich einen Wochenendpreis an.

    Holzpellets: Alternative zu Öl und Gas

       Dienstag, den 19. Oktober 2010

    Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland heizt mit fossilen Brennstoffen, also Heizöl und Gas. Doch immer mehr besinnen sich auf das ursprünglichste Heizelement, nämlich Holz. Viele Hauseigentümer wollen gern auf Holz zurückgreifen und entscheiden sich für die saubere, sichere und Platzsparende Variante – die Holzpellets.

    Auf Qualität achten

    Um die optimale Heizleistung zu erzielen ist es ratsam auf zertifizierte Brennstoffe von zertifizierten Händlern zurückzugreifen. „Das neue Zertifizierungssystem ENplus berücksichtige neben der gleichbleibend hohen Produktqualität des Brennstoffs Holzpellets die gesamte Prozesskette – Herstellung, Lagerung und Transport. So kann die Brennstoffqualität entlang der Bereitstellungskette zurückverfolgt werden und sorgt für mehr Transparenz beim Brennstoffhandel und in der Qualitätssicherung“, erklärte Heike Wübbeler (EnergieAgentur NRW) im Hinblick auf die Europäische Norm, die derzeit erarbeitet wird.

    Auch die Lagerung der Pellets spielt eine wichtige Rolle. „99 Prozent der Störungen an einer Pelletheizung entstehen durch falsche Lagerung oder eine falsche Gestaltung des Lagers“, erklärte Martin Schwarz (Informations- und Demonstrationszentrum Erneuerbare Energien e.V.) und rät zu einer Zusammenarbeit mit dem Heizungsbauer, um optimale Lagerbedingungen zu schaffen. Pro Kilowatt benötigter Heizlast ist ein Kubikmeter Lagerraum notwendig.

    Preiswerter und umweltfreundlicher als Öl und Gas

    Die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung liegen zwar über denen einer Öl- bzw. Gasheizung, doch durch die deutlich niedrigeren Kosten für die Pellets rechnet sich die Umstellung der Heizanlage recht schnell. „Der Preis liegt etwa ein Drittel unter dem Ölpreis“, so Martin Schwarz
    Für den Einbau einer Pelletheizung stellt die KfW-Bank zinsgünstige Darlehen zur Verfügung, weiterhin können die Bauherren Zuschüsse über Marktanreizprogramme für erneuerbare Energien beantragen.

    Die Pellets bestehen aus einem Nebenprodukt der Holzverarbeitung und sind daher in ihrer Herstellung sehr energiesparend. „Zehn Prozent des Holzes geht in der Bearbeitung von Rundholz in Form von Säge- und Hobelspänen verloren. Aus diesen Reststoffen entsteht mit den Pellets wertvolles Heizmaterial“, erklärte Schwarz.

    Bei der Verbrennung der Pellets entsteht im Vergleich zu Öl und Gas nur sehr wenig CO2. „Bei der Verbrennung wird nur die Menge CO2 freigesetzt, die der Baum beim Wachsen aufgenommen hat“, sagte Heike Wübbeler.

    Solarstrom: Ausbau beschränken

       Montag, den 18. Oktober 2010

    Durch den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien und speziell der Solarenergie droht ein Kollaps des Stromnetzes in Deutschland. Schreitet der Ausbau der Solaranlagen weiter im bisherigen Tempo voran, wäre im Jahr 2013 eine Gesamtleistung von 50 Gigawatt erreicht. „Das wäre katastrophal und nicht mehr beherrschbar für die Netze“, warnt Stephan Kohler (Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur) und spricht sich für eine Beschränkung des Ausbaus von Solarenergie auf ein Gigawatt pro Jahr aus. „Dann erreichen wir die gerade noch verträgliche Marke von 30 Gigawatt Solarstrom im Jahr 2020“.

    Erst Netz und Speichermöglichkeiten ausbauen

    Um die produzierten Strommengen aus den erneuerbaren Energiequellen beherrschen und in vollem Umfang in das Stromnetz einspeisen zu können, ist es notwendig im Vorfeld das Stromnetz aus- bzw. umzubauen und die Speichermöglichkeiten für den naturgemäß schwankend zur Verfügung stehenden Ökostrom zu verbessern.

    „Wir bekommen durch die Photovoltaik ein Riesenproblem in den Netzen, das bisher kaum beachtet wurde: Die Netze stehen vor der Überlastung durch Sonnenstrom. Der Ausbau der Photovoltaik muss deshalb schnell drastisch eingeschränkt werden“, betonte Kohler und fordert eine Deckelung der Förderung für Solaranlagen auf ein Zehntel.

    Experten erwarten, dass in diesem Jahr die installierte Leistung der Solaranlagen etwa 9,5 Gigawatt betragen wird und auch für das kommende Jahr prognostizieren sie vergleichbare Zahlen. Insgesamt wird Ende des Jahres 2011 eine Gesamtleistung von fast 30 Gigawatt erreicht. An sonnigen Sommertagen könnten die Solaranlagen soviel Strom (25 Gigawatt) erzeugen, wie 30 große Kohlekraftwerke. An Wochenenden liegt laut Kohler der Strombedarf bei gut 30 Gigawatt. „Bei Erreichen der zeitweise fast vollständigen Abdeckung der Last durch Sonnenstrom ist ein weiterer Ausbau der Photovoltaik nicht mehr sinnvoll – weil Netze und Speicher in Deutschland noch nicht ausreichend auf die stark schwankenden Solarstrommengen eingestellt sind“, erklärte Kohler.