Laufzeitverlängerung an Bedingungen knüpfen
Infratest dimap führte im Auftrag der ARD eine Umfrage zur Laufzeitverlängerung in der Bevölkerung Deutschlands durch. An der telefonischen Umfrage nahmen 1.000 Wahlberechtigte teil. Ergebnis der Umfrage ist, dass die Befragten nur unter bestimmten Bedingungen einer Verlängerung der Laufzeiten für die 17 deutschen Atomkraftwerke zustimmen würden. Etwa 37 Prozent der Befragten sprachen sich generell für eine Laufzeitverlängerung zwischen 10 und 15 Jahren aus.
Politik ist sehr unterschiedlicher Ansicht
„Wenn ein wesentlicher Teil der zusätzlichen Gewinne der Stromkonzerne für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt“ werde, würden etwa 73 Prozent der Befragten einer Laufzeitverlängerung zustimmen. Für 59 Prozent wäre eine Laufzeitverlängerung in Ordnung, „wenn es dadurch mehr Arbeitsplätze in Deutschland geben würde“. 57 Prozent würden einer Laufzeitverlängerung zustimmen, „wenn dadurch die Strompreise sinken“.
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bislang nicht konkret Stellung zur Laufzeitverlängerung bezogen, ließ jedoch durchblicken, dass sie 10 bis 15 Jahre befürworten würde. Der Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle forderte bereits mehrfach eine Laufzeitverlängerung von mindestens 15 Jahren. Norbert Röttgen (Bundesumweltminister) sieht die Atomkraft jedoch als Brückentechnologie und spricht sich für eine geringe Laufzeitverlängerung aus, um die erneuerbaren Energie nicht zu gefährden. Damit hat er auch die Bevölkerung auf seiner Seite.