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  • August 2010

    AKW Biblis bleibt länger am Netz

       Mittwoch, den 4. August 2010

    Ende Juni 2010 wurden Reststrommengen des stillgelegten Kernkraftwerkes Mühlheim-Kärlich auf das Atomkraftwerk Biblis Block B übertragen. Dies teilten sowohl der Betreiber RWE als auch das Bundesamt für Strahlenschutz am vergangenen Dienstag mit. Biblis B hätte ohne die Übertragung der Reststrommenge von 8.100 Gigawattstunden bereits im Januar 2011 stillgelegt werden müssen. Nun kann es etwa ein Jahr länger betrieben werden und insgesamt 13.989 Gigawattstunden Atomstrom erzeugen.

    Übertragung gesetzlich geregelt

    Die Übertragung von Reststrommengen bedarf keiner behördlichen Zustimmung, da sie bereits im Jahr 2002 im Atomgesetz verankert wurde. Dem Gesetz nach dürfen Reststrommengen auf ältere oder neuere Atomkraftwerke übertragen werden. Es besteht lediglich eine Meldepflicht beim Bundesamt für Strahlenschutz.

    Vor der Stilllegung des Kernkraftwerkes Mühlheim-Kärlich standen dem Kraftwerk noch 107.250 Gigawatt an zu erzeugendem Atomstrom zu. Diese wurden auf die Atomkraftwerke Biblis B, Brokdorf, Emsland, Gundremmingen B und C, Isar 2 und Neckarwestheim 2 verteilt. Auf das Atomkraftwerk Biblis A wurden im Mai dieses Jahres die Reststrommengen des stillgelegten Atomkraftwerkes Stade übertragen.

    Deutsche verbrauchen wieder mehr Energie

       Dienstag, den 3. August 2010

    Im ersten Halbjahr 2010 stieg der Verbrauch von Erdgas und Strom um mehr als 8% an, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer Mitteilung. Als Ursache dafür wurde vor allem der lange und kalte Winter, als auch die Erholung der Weltwirtschaftslage genannt. Der Kilowattstunden Verbrauch belief sich demnach auf 274 Milliarden, was einen Anstieg um 4,6% zum Vorjahreshalbjahr bedeutet.

    Erdgasverbrauch steigt drastisch an

    Der Erdgasverbrauch von 522 Milliarden zog somit eine Steigerung von 14%, gemessen am ersten Halbjahr 2009, nach sich. Der hohe Erdgasverbrauch begründet sich laut dem BDEW vor allem durch den kalten Winter und dem damit verbundenen hohen Kraftwerkverbrauch. Auch die Industrie bewies gesteigerte Nachfrage an Strom und Gas. Der Industrieanteil am Verbrauch beträgt demnach nach aktuellen Messungen 40-45% je nach Branche. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begründet seine Messungen mit Absatzzahlen von über 1800 kommunalen und regionalen Energievertreibern.

    Atomenergie: Verzicht bedeutet Gewinn

       Montag, den 2. August 2010

    Im Jahr 2000 wurde der Atomausstieg beschlossen und die letzten Atomkraftwerke sollen dieser Vereinbarung nach etwa 2025 vom Netz genommen werden. Doch seit einiger Zeit debattieren die Politiker über eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, um diese als Brückentechnologie zu nutzen, bis die erneuerbaren Energien den Energiebedarf Deutschlands zuverlässig decken können. Streitpunkt ist nun die genaue Anzahl der Jahre, die die Atomkraftwerke weiter laufen sollen. Es sind Zeitspannen zwischen 4 bis 28 Jahre im Gespräch. Doch auch die Frage, ob die Verlängerung für alle Atomkraftwerke gelten soll, ist noch nicht geklärt.

    Vierfacher Gewinn für die Zukunft

    Um der Atomenergie ein schnelles Ende zu machen, wird der Ausbau der erneuerbaren Energie vorangetrieben und gefördert. Die Rolle der Windenergie ist dabei von zentraler Bedeutung, denn sie soll zukünftig etwa 50 Prozent des Gesamtstrombedarfs decken. Der Bundesumweltminister Norbert Röttgen sieht in der Atomenergie „nicht die Zukunftsoption“ und hält weiter am Atomausstieg fest. Auch die Mehrheit in den Reihen der Politik steht hinter ihm. Er sagte über seine Widersacher „Es ist noch nicht jedem klar, dass wir mit dem Umbau der Energieversorgung langfristig vierfach gewinnen“.

    Er ist überzeugt, dass der Verzicht auf Atomenergie einen vierfachen Gewinn bedeutet und belegt dies auch mit Fakten. Unbestritten ist der Gewinn an Sicherheit, wenn die Atomkraftwerke stillgelegt werden. Durch deren Betrieb besteht immer die Gefahr eines Gaus wie in den 80iger Jahren in Tschernobyl. Weiterhin wird ein neuer Industriezweig ausgebaut, der wiederrum Arbeitsplätze schafft. Auch die Unabhängigkeit von Energieimporten würde steigen, wenn Deutschland zum Energie-Selbstversorger werden würde. Nicht zu vernachlässigen sind auch die positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz und somit die Erreichung der von der EU vorgegebenen Klimaschutzziele.

    Energiekonzept sorgt für Widerstand

       Sonntag, den 1. August 2010

    Nach der Sommerpause soll das Energiekonzept der Bundesregierung vorgestellt werden. Der Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat vorrangig an diesem Konzept gearbeitet und bereits jetzt muss er sich harte Kritik gefallen lassen. Er hatte am vergangenen Donnerstag einige seiner Kollegen über den bisherigen Stand in Kenntnis gesetzt. Noch immer wird über die Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Atomkraftwerke diskutiert. Das Konzept soll Aufschluss über den künftigen Bedarf der einzelnen Energieträger geben, um den Energiebedarf Deutschlands innerhalb der nächsten Jahrzehnte zu decken.

    Harte Kritik für Röttgen

    Margit Conrad (Umweltministerin, Rheinland-Pfalz) kritisierte den starken Bezug zur Atomkraft. Sie sagte, „Das ganze Konzept ist offensichtlich um den politischen Willen herumgestrickt, die Atomkraft länger laufen zu lassen. Das Vergleichsszenario für eine Energieversorgung ohne Atomkraft ist unseriös: Es geht von keinerlei ambitionierten Zielen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz aus.“

    Stefan Mappus (Ministerpräsident, Baden-Württemberg) sprach sich bereits in der Vergangenheit für deutlich längere Laufzeiten aus und forderte kürzlich mindestens 15 Jahre und mehr. Auch Horst Seehofer (Ministerpräsident, Bayern) sieht keine Möglichkeit in absehbarer ohne Atomenergie auszukommen. Er sagte, es habe „keinen Sinn, sichere bayerische Kernkraftwerke abzuschalten, um anschließend den gleichen Strom aus Tschechien zu beziehen“.

    Sowohl Schleswig-Holsteins als auch Nordrhein-Westfalen sind weiterhin gegen die verlängerten Laufzeiten für Atomkraftwerke und ziehen eine Klage in Betracht. Sigmar Gabriel (Vorsitzender der SPD) bezeichnete die vorliegenden Entwürfe des Energiekonzeptes für „Lobbyarbeit für die Atomindustrie“, und fügte hinzug, „Die Diskussion über das Energiekonzept zeigt einmal mehr, das Gerede von einer Brückentechnologie war eine dreiste Lüge“.