Umweltminister strebt schärfere Sicherheitsauflagen für AKWs an
Laut Nachrichtenmagazin „Spiegel“ strebt Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) weitere Sicherheitsauflagen für Kernkraftwerke an. So sollen im Falle einer Laufzeitverlängerung, alle 17 Atomkraftwerke in Deutschland künftig so umgebaut werden, dass sie auch im Falle eines Flugzeugabsturzes nicht gefährdet seien. Dies sei laut Röttgen unabdingbar, um etwaige Atomkatastrophen, bedingt durch einen Flugzeugabsturz, weitestgehend zu vermeiden. Diese Auflagen könnten jedoch auch zu einer Konterreaktion bei der Laufzeitverlängerung führen, da ein Umbau einige kleinere Atomkraftwerke unrentabel werden lassen würde. Von Atomgegnern wurde wird besonders das Atomkraftwerk Isar 1 am Münchner Flughafen, sowie das hessische Kraftwerk Biblis am Frankfurter Flughafen scharf kritisiert.
Atomkonzerne klagen geplante Maßnahmen an
Seitens der Atombetreiber und Energiekonzerne stößt der Vorschlag auf wenig Gegenliebe. Diese hatten geplant lediglich eine Vernebelungsanlage zum Schutz vor Terroristenangriffen einzuführen. Um den Sicherheitsstandards Röttgens gerecht zu werden, müsse jedoch eine weitere Betonhülle an die Atomkraftwerke gebaut werden. Dies würde besonders bei kleinen und älteren Atomanlagen den Betrieb unrentabel werden lassen.
Die Konzerne Vattenfall, E.ON, RWE und EnBW warnen derweil vor einer finanziellen Überbelastung. Durch die geplante Brennelementesteuer, Öko-Energie Abgaben und die nun geforderte Nachrüstung für Sicherheitsstandards, würde eine verhältnismäßig geringe Laufzeitverlängerung von 10 Jahren den Betrieb dieser Atomanlagen zum Verlustgeschäft machen. Die Atombranche fordert mindestens 15 Jahre längere Laufzeiten, um Atomkraftwerke so bis 2040 in Betrieb zu halten. Anderenfalls würde sich eine Nachrüstung nicht lohnen.