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  • Juli 2010

    Stromgewinnung aus Urin möglich

       Freitag, den 30. Juli 2010

    So ungewöhnlich es auch klingen mag, menschlicher Urin eignet sich gut zur Stromgewinnung. Dies fanden Forscher der University of the West of England (UWE) heraus. Schon lange wird geforscht, wie am besten Energie aus biologischen Abfällen gewonnen werden kann. Neben Grasabschnitten, verfaultem Obst und Gemüse, Muscheln, toten Insekten wurde auch die Eignung von Urin untersucht. Zur Überraschung der Forscher eignete sich Urin sehr gut.

    Bakterien helfen bei Stromerzeugung

    Der Forschungsleiter des UWE, Ioannis Ieropoulos, erklärte, „Der natürliche Stoff ist chemisch sehr aktiv. Urin ist reich an Stickstoff und enthält Harnstoff, Chloride, Kalium und Bilirubin. Deshalb eignet es sich besonders für mikrobielle Brennstoffzellen“. Weiterhin sagte er, „Wir arbeiten derzeit an einem Prototyp für ein tragbares Urinal zur Energieerzeugung. Das könnte etwa bei Musikfestivals oder anderen Freiluftveranstaltungen vorteilhaft sein“

    Durch den Einsatz von Bakterienkulturen, die in Brennstoffzellen angesiedelt wurden, wird der Urin in Strom umgewandelt. Das Team um Ieropoulos entwickelte einen Roboter, der Abfall frisst. Diese Weiterentwicklung heißt Ecobot III und ist in der Lage sich selbst mit Klärwasser aus Abwasser-Spenderboxen zu versorgen. In seinem inneren verbergen sich 24 Brennstoffzellen, die mit Hilfe von Bakterienkulturen das Klärwasser zersetzen. Dabei entstehen Wasserstoffatome, deren Elektronen von der Anode der Brennstoffzelle angezogen werden und aus denen so Strom erzeugt wird.

    Umgestaltung der Atomwirtschaft in Frankreich

       Mittwoch, den 28. Juli 2010

    Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist bestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Atomwirtschaft international zu steigern. Dazu sollen der französische Atomkonzern Areva und der staatlich kontrollierte Energiekonzern EDF eine strategische Partnerschaft eingehen und eng zusammenarbeiten. Weiterhin ist im Gespräch, den Energiekonzern EDF an Areva zu beteiligen. Die Kapitalerhöhung für den Atomkonzern Areva soll bis zum Ende des Jahre erfolgen und etwa 15 Prozent betragen.

    Aus erbitterten Konkurrenten sollen Partner werden

    Ob die angestrebte Partnerschaft die gewünschten Ziele erreichen kann und in ruhigen Bahnen verläuft, wird sich in der Zukunft zeigen. Die beiden Unternehmen stehen im Konkurrenzkampf zueinander. Henri Proglio (Konzernchef EDF) hatte bereits in aller Öffentlichkeit die Zerschlagung von Areva gefordert, um selbst die Führung in der Atomwirtschaft übernehmen zu können. Des Weiteren wirft er dem Atomkonzern vor, einen großen Auftrag zum Bau von Atomkraftwerken in Abu Dhabi verloren zu haben. Dieser Auftrag sei als Jahrhundert-Auftrag betrachtet worden und hätte ein immenses Investitionsvolumen gehabt.

    Areva hatte zu Beginn dieses Jahres die Lieferungen von Kernbrennstoffen für die 58 EDF-Atomkraftwerke eingestellt und auch die Annahme von abgebrannten Uranbrennstäben verweigert. Grund für diese Verweigerungen waren Streitigkeiten bezüglich der Wiederaufbereitungsanlage La Hague, deren Betreiber Areva ist.EDF wollte bestehende Vereinbarungen lösen, um einen Preisvorteil zu erzielen und die Preise drücken zu können.

    Greenpeace protestiert gegen BP

       Dienstag, den 27. Juli 2010

    Am heutigen Dienstag veröffentlichte der BP-Konzern seine Halbjahreszahlen und sorgte damit unter anderem bei der Umweltorganisation Greenpeace für deutlichen Unmut. Die Umweltorganisation übte harte Kritik an der ökologischen Bilanz. Der Ölkonzern kann einen Jahresumsatz von 200 Milliarden Dollar verbuchen und investiert weniger als 0,5 Prozent davon in die erneuerbaren Energien. Doch für weitere Ölförderprojekte werden jährlich 19 Milliarden Euro eingeplant.

    Groß angelegt Protestaktionen

    Vor der Konzernzentrale in Bochum protestierten die Greenspeace-Aktivisten mit Bannern auf denen steht „BP: Raus aus der Tiefsee“ und sie haben einen gut 4 Meter hohen Förderturm aufgestellt, aus dem ein Öl-Imitat sprudelt. Zur gleichen Zeit wurden in London Tankstellen lahmgelegt. Die Aktivisten betätigten die Notschalter der 50 BP-Tankstellen Londons und monierten Teile des Schalters einfach ab, um das Wiederanschalten der Zapfsäulen zu verhindern.

    Damit will die Umweltorganisation auf die ökologischen Missstände des Konzerns öffentlich machen. In Anbetracht der Ölkatastrophe am Golf von Mexico hat der Konzern nichts gelernt und scheint die Gefahren der Tiefseebohrungen weniger ernst zu nehmen.

    Karsten Smid (Greenpeace) sagte, „Der Ölkonzern BP versucht sich mit dem Firmenslogan „beyond petroleum“ (jenseits des Öls) ein grünes Mäntelchen umzuhängen. Dass BP es nicht ernst meint mit dem Wandel sieht man an den Investitionen: In riskante Ölförderprojekte lenkt der Konzern 20mal so viel Geld wie in Erneuerbare Energien“.

    BP plant neue Projekte in der Tiefsee

    BP betreibt global bereits 14 ölfördernde Tiefseeprojekte. Neun weitere werden zurzeit entwickelt und neun neue Projekte in 200 Metern Wassertiefe sind bereits geplant. Für die neuen Projekte dringt der Ölkonzern in Gewässer vor, die eine enorme Bedeutung sowohl für das örtliche als auch das globale Ökosystem haben. Notfallpläne sind bisher nicht in erschöpfender Form vorhanden.

    Finanzielle Belastung durch Atomausstieg

       Samstag, den 24. Juli 2010

    Der Atomausstieg Deutschlands wurde bereits im Jahr 2000 vereinbart, doch noch immer wird über das wie und wann gestritten. Eine Einigung soll nun Ende September zu erwarten sein. Im Vorfeld jedoch gibt es noch den einen oder anderen Schlagabtausch zwischen den Parteien und Politikern. So kritisierte Christian Lindner (Generalsekretär FDP) den Bundesumweltminister Norbert Röttgen. Er würde die „diffusen Ängste“ der Bevölkerung für seine Zwecke nutzen. Doch auch ohne die politischen Diskussionen sind die meisten BürgerInnen über die Gefahren und Risiken der Atomkraft und der Problematik der Endlagerung von Atommüll im Bilde.

    Bevölkerung über Vorhaben aufklären

    Lindner erklärte, dass die mit einem verfrühten Atomausstieg verbundenen höheren Stromkosten vorrangig die sozial Schwachen beträfe. Es sei mit Mehrbelastungen in Höhe von 150 Euro jährlich zu rechnen. Weiterhin sagte er über Röttgen, „Er sollte diffuse Ängste nicht nutzen, um notwendige Vorhaben der Koalition zu relativieren“. Anstatt den BürgerInnen Angst zu machen, soll man die Hintergründe der Laufzeitverlängerung erläutern. Die Verlängerung sei nötig, um die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien zu bewältigen.

    Das TNS Emnid Institut hab am vergangenen Mittwoch die Ergebnisse einer Umfrage bekanntgegeben, in der gut drei Viertel der Bevölkerung gegen eine Laufzeitverlängerung über den Zeitraum von 10 Jahren hinausgehend sind. Norbert Röttgen sagte, „Eine große Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich eine Laufzeitverlängerung nur so lange es energiepolitisch nötig ist, nicht darüber hinaus. Die Umfrage ist eine deutliche Bestätigung für den Kurs eines konsequenten Umstiegs auf erneuerbare Energie“. Röttgen befürwortet eine Verlängerung der Laufzeiten um acht Jahre.

    Stromnetz braucht Innovationen

       Freitag, den 23. Juli 2010

    Anfang Juli 2010 fand der von der Bundesnetzagentur veranstaltete Workshop „Technologieoptionen zur Deckung des Kapazitätsbedarfs in den Übertragungsnetzen“ statt. Etwa 90 Vertreter von Bürgerinitiativen, Behörden, Industrie, Netzbetrieb und Wissenschaft diskutierten hauptsächlich über die Kosten und Möglichkeiten zum Einsatz von Hochspannungsgleichstrom- übertragung und Hochtemperaturleiterseilen.

    Noch kein Ersatz für alte Technologie

    In den kommenden Jahren wird sich die Menge an Strom aus erneuerbaren Energien deutlich erhöhen und stellt die Stromwirtschaft schon jetzt vor große Herausforderungen. „Wir brauchen innovative Lösungen beim Netzausbau“, sagte Matthias Kurth (Präsident der Bundesnetzagentur). Die neu entwickelten Übertragungstechnologien können die bisher genutzten Stromnetze lediglich unterstützen, aber ersetzen können sie diese bislang nicht.

    Die bedeutendsten Resultate des Workshops fasste Kurth folgendermaßen zusammen: „Das politische Ziel der Entwicklung einer CO2-armen bzw. -freien Stromerzeugung nach 2015 erfordert einen bedarfsgerechten Netzum- bzw. ausbau. Im Rahmen unserer Veranstaltung sah keiner der Vertreter aus Wissenschaft und Industrie eine realistische Alternative zu den 24 im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) enthaltenen Ausbauvorhaben. Darüber hinaus ist die Herausforderung, ab 2020 weitere ca. 12 GW Strom aus erneuerbaren Energien von Nord- nach Süddeutschland transportieren zu müssen, nach Ansicht der Experten mit keiner der heute eingesetzten Technologien allein zu meistern“.

    Praxistests geplant

    Insbesondere für den Transport von Strom aus Offshore-Windanlagen können die Entwicklung und der Bau eines Drehstromnetzes in der Frequenz des Bahnstromnetzes von Bedeutung sein, so die Experten.

    Gemeinsam mit den Marktteilnehmern ist die Bundesnetzagentur bestrebt, den Ausbau des Stromnetzes voranzutreiben und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken. Unter der Voraussetzung, dass die Projekte bezahlbar sind und die Netzsicherheit nicht gefährden, sollen die neuen Technologien in der Praxis getestet werden.

    Kohlekraftwerken droht vorzeitige Stilllegung

       Donnerstag, den 22. Juli 2010

    Die Steinkohle-Bergwerke in Deutschland sollten ursprünglich bis zum Jahr 2018 in Betrieb bleiben. Doch nun wurde der EU-Kommission vom EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia ein Vorschlag vorgestellt, in dem die Schließung von unwirtschaftlichen Bergwerken bereits zum 15. Oktober 2014 erfolgen soll. Entschieden ist bislang noch nichts, denn der Vorschlag muss erst vom EU-Ministerrat geprüft werden.

    Vorzeitige Schließungen und Massenentlassungen verhindern

    Am 15. Oktober 2014 ist Stichtag, denn dann laufen die Fördermaßnahmen für Steinkohle aus. Daher rührt auch der Entschluss, unwirtschaftliche bis zu diesem Termin zu schließen. Im vergangenen Jahr sollen etwa 2 Milliarden Fördermittel aus Steuergeldern in die Steinkohle geflossen sein. Von den sechs deutschen Bergwerken sollen drei mindestens bis 2012 oder gar bis 2018 weiter genutzt werden. Der Schließungstermin für die anderen drei stünde bereits fest. Laut RAG Deutsche Braunkohle AG waren insgesamt 27.000 Menschen in den Bergwerken beschäftigt. „Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung alles tut, damit das deutsche Ausstiegsszenario mit der Frist bis 2018 umgesetzt wird“, sagte ein Sprecher der RAG.

    Michael Vassiliadis (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) erklärte, „Wir werden uns mit allen Mitteln gegen ein Auslaufen der deutschen Steinkohleförderung bis Oktober 2014 zur Wehr setzen. Denn das würde Massenentlassungen zur Folge haben. Jetzt muss die Bundesregierung ran. Sie muss dafür sorgen, dass der 2007 vereinbarte Kohlekompromiss und das Steinkohlefinanzierungsgesetz umgesetzt werden können“.

    Subventionen sollen jährlich gekürzt werden

    EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia erklärte, „Unternehmen müssen ohne staatliche Hilfe überleben können“ und fügte hinzu „gemessen an der Nachfrage gering und außerdem rückläufig“. Im vorliegenden Bericht ist weiterhin vorgesehen, die Subventionen bis Oktober 2014 jährlich zu kürzen. Werden die Bergwerke nach dem 15.Oktober 2014 weiter betrieben, sollen die gezahlten Fördermittel zurückgezahlt werden.

    Bis zum Jahresende muss der EU-Ministerrat eine Entscheidung zum vorgelegte Kommissionsvorschlag getroffen haben, denn dann laufen die bisher getroffenen Regelungen aus. Im Ministerrat sind alle 27 Mitgliedstaaten der EU vertreten und entscheiden gemeinsam über das weitere Vorgehen.

    Vattenfall baut Windpark vor Sylt

       Mittwoch, den 21. Juli 2010

    „DanTysk“, so heisst der neue Windpark vor der Küste der Nordseeinsel Sylt. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) haben bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie sowohl Planung und Bau des Offshore-Windparks regeln. Dazu wird ein Gemeinschaftunternehmen gegründet, an dem Vattenfall 51 Prozent und die Stadtwerke München 49 Prozent hält.

    Wege für Offshore-Windparks ebnen

    Der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall Europe, Tuomo Hatakka sagte, „Wir wollen aber auch unser Engagement in Deutschland fortsetzen, DanTysk soll dafür nach dem fertig gestellten Testfeld alpha ventus der nächste wichtige Meilenstein für Vattenfall sein. Erforderlich ist allerdings, dass die Politik die junge Offshore-Branche weiterhin unterstützt. Die Risiken beim schnellen Einstieg in die Stromerzeugung auf See müssen gemeinsam bewältigt werden“.

    Auch die Stadtwerke München planen weitere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Unter anderem sei ein weiterer Offshore-Windpark vor der walisischen Küste mit 160 Windkraftanlagen und einem Investitionsvolumen von 2 Mrd. Euro geplant. Umgesetzt werde dieses Projekt gemeinsam mit Siemens und RWE-Innogy.

    Investitionssumme für „DanTysk“ steht noch nicht fest

    Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Planungsarbeiten zum Bau und Betrieb des Windparks weit fortgeschritten. Die Verhandlungen mit Herstellern und Zulieferern werden bis zum Herbst abgeschlossen sein. Auch die Entscheidungen bzgl. der Investitionssumme müssen bis zum Herbst fallen. Ob der finanziell gesteckte Rahmen eingehalten werden kann, ist bislang noch unklar.

    In gut 30 Metern Tiefe sollen auf einer Fläche von 70 Quadratmetern 80 Windkraftanlagen errichtet und ans Netz gebracht werden. Entsprechend dem Bauplan sollen die ersten Windkraftanlagen bereits 2013 in Betrieb genommen werden. Mindestens 500.000 Haushalte sollen mit der erzeugten Windenergie versorgt werden.

    Stromverbrauch Chinas steigt enorm

       Dienstag, den 20. Juli 2010

    Die USA galten seit über 100 Jahren als Spitzenreiter beim Energieverbrauch, doch nun nimmt China diesen Platz ein. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) mitteilte, verbrauchte China vergangenes Jahr 2252 Millionen Tonnen Öläquivalent. Die chinesische Zentralregierung wird durch die Entwicklung des Stromverbrauchs vor große Herausforderungen gestellt. Einerseits muss sichergestellt sein, dass die Stromversorgung sicher und stabil ist. Andererseits sind die globalen Klimaschutzziele in Gefahr.

    Infrastruktur für Stromversorgung ausbauen

    Nach Angaben der IEA wären in den nächsten 20 Jahren Investitionen in Höhe von 4.000 Milliarden Dollar notwendig, um die chinesische Energieversorgung zu stabilisieren. Dies hat die Zentralregierung in Peking vor Jahren schon erkannt und ist bemüht die Infrastruktur der Energieversorgung auszubauen. Auch der Produktionsbereich ist vom rasant steigenden Strombedarf betroffen und energieintensive Produkte werden nicht mehr selbst hergestellt sondern importiert. Dies kommt den Industrieunternehmen anderer Länder zugute. , „Da China mit seiner Energie haushalten muss, werden die Chinesen auch künftig energieintensive Produkte wie Aluminium importieren müssen. China weiß, dass der Bedarf an Energie weiter rasant steigen wird. Die Regierung hat daher eine Exportsteuer auf Produkte wie Aluminium erlassen.“, erklärte Klaus Kleinfeld (Alcoa, US-Aluminiumkonzern).

    Globale Klimaschutzziele in Gefahr

    Sowohl in China als auch in anderen Schwellenländern steigt der Energieverbrauch überdurchschnittlich an. Das führt in der Folge zur enormen Steigerung des CO2-Ausstoßes. Viele Länder bemühen sich erfolgreich um die Verringerung der CO2-Emission doch deren Erfolge werden durch die erhöhte CO2-Emission der Schwellenländer und China wieder aufgehoben. Obwohl China große Summen in den Ausbau der erneuerbaren Energien und in den Bau von Atomkraftwerke investiert hat, werden noch immer 70 Prozent des Energiebedarfs durch Kohle gedeckt.

    Auch wenn sich China nicht an den internationalen Emissionszielen beteiligt, verfolgt das Land eigene Ziele zum Klimaschutz. Neben dem Bau von 23 neuen Atomkraftwerken soll auch die Energieeffizienz des Landes verbessert werden und auch die Energiegesetze des Landes gelten als fortschrittlich.

    Atomenergie: AKW Betreiber sollen noch mehr zahlen

       Montag, den 19. Juli 2010

    Neben der geplanten Brennelemente-Steuer soll nun noch eine weitere Abgabe für die Betreiber von Atomkraftwerken eingeführt werden. Diese ist in Verbindung mit der Laufzeitverlängerung der Kraftwerke zu entrichten. Rainer Brüderle (Bundeswirtschaftsminister, FDP) erklärte, „Wir sollten mindestens 50 Prozent der Gewinne abschöpfen, die bei längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken anfallen“. Diese Abgabe soll in den Ausbau der erneuerbaren Energie investiert werden, wohingegen die Brennelemente-Steuer zur Sanierung des Haushaltes genutzt werden soll.

    Laufzeitverlängerung noch immer nicht entschieden

    Ursprünglich wurden im Jahr 2001 zwischen der Atomwirtschaft und der Bundesregierung Vereinbarungen zum Atomausstieg getroffen. Die Laufzeit der Atomkraftwerke wurde im Schnitt auf 32 Jahre festgelegt. Die neue Bundesregierung plant nun die Verlängerung der Laufzeiten, um die Atomenergie als Brückentechnologie zu nutzen, bis die erneuerbaren Energien den Energiebedarf sicher abdecken können. Es sind Laufzeiten zwischen acht und 15 Jahren im Gespräch.

    Neue Abgabe könnte Rentabilität gefährden

    Sowohl ie Betreiber der Atomkraftwerke als auch einige Politiker halten weitere Gewinnabschöpfungen für unberechtigt. Den Energiekonzernen zufolge hatten diese mit einer Abgabe von etwa 1,5 Cent je Kilowattstunde gerechnet. Die Brennelemente-Steuer würde jedoch den Strompreis bereits um das Doppelte belasten. Die Konzerne befürchten, dass die Laufzeitverlängerung durch die geplanten finanziellen Belastungen unrentabel werden könnte.

    Auch Horst Seehofer (Ministerpräsident Bayerns, CDU) sprach sich gegen eine zusätzliche Abgabe aus. Er sagte, „Wir sollten nicht jede Woche eine neue Olympiade über zusätzliche oder neue Abgaben veranstalten“.

    CO2-Lagerstätten geplant

       Freitag, den 16. Juli 2010

    Bereits seit dem vergangenen Jahr ist die Abtrennung und Lagerung von klimaschädlichem CO2 im Gespräch. Doch durch Proteste kam es bisher nicht zu Einigungen oder gar zu einem Gesetz. Nun scheint sich ein gemeinsamer Weg abzuzeichnen. Mit der Entwicklung der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) hat Deutschland auf diesem Gebiet eine Führungsrolle eingenommen, die es nun durch die praktische Erprobung zu festigen gilt. Ob diese neue Technologie ab 2017 zum kommerziellen Einsatz kommt, ist laut Norbert Röttgen (Umweltminister) nicht klar.

    Sicherheit geht vor

    Wie auch bei der Lagerung von Atomabfällen sehen die Bürger die Lagerung von klimaschädlichem CO2 sehr kritisch. Um ihnen die Sorgen zu nehmen, erklärte Röttgen, „Wir haben mit diesem Gesetzentwurf den rechtlich und technisch maximalen Sicherheitsstandard festgeschrieben. Mehr geht nicht“. Durch die Erprobungsphase soll die Akzeptanz in der Bevölkerung gestärkt werden. Auch die Umweltorganisation Greenpeace warnt vor den Risiken. Beispielsweise könnten durch ein Leck große Mengen an CO2 frei werden und den Anwohnern zum Erstickungstod führen.

    Für den Betrieb von CO2-Lagern sei die Zustimmung der jeweiligen Kommune notwendig, man werde nicht über den Kopf der Bundesländer hinweg entscheiden, so Röttgen. Für die Bundesländer, die sich für den Betrieb von CO2-Lagern entscheiden, werde es Ausgleichszahlungen geben.
    Voraussetzung für ein solches CO2-Lager ist die geologische Eignung, die langfristig die Sicherheit gewährleisten muss. Jährlich sollen nicht mehr als 3 Millionen Tonnen CO2 pro Anlage unter der Erde gespeichert werden. Zwei bis drei kleine bis mittlere Testanlagen sind vorerst in Planung.

    Erstes Lager in Beeskow?

    Ein Standort für das erste CO2-Lager könnte die brandenburgische Stadt Beeskow sein. Der von der SPD gestellte Bürgermeister Frank Steffen steht dem kritisch gegenüber. Er sagte „Wir wollen hier keine zweite Asse werden“. Im Atommülllager Asse kam es zum Umweltskandal als bekannt wurde, dass der Austritt von radioaktivem Material droht.