Russland und EU konkurrieren um Erdgas
Die EU plant eine Pipeline, die Nubacco-Röhre. Unterstützt wird dieses Projekt durch die Türkei. Jedoch schließen dich die Partner dem Konkurrenzprojekt von Russland an.
Woher das Gas für das EU-Projekt kommt, wird also noch entschieden.
Die Türkei sieht dem EU-Projekt sehr zuversichtlich entgegen. Nach vielen Verspätungen sollen jetzt endlich die Regierungsvereinbarungen und Transit-Verträge abgeschlossen werden.
Auch bei den Verhandlungen für Bau und Betrieb des Röhre scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen.
2013 möchte die EU weniger abhängig von Russland sein.
Das Erdgas wird dann aus der Region des Kaspischen Meeres und aus Nahost der Türkei nach Österreich pumpen.
Geplant sind 31.Mrd Kubikmeter Erdgas pro Jahr.
Damit auch alles so umgesetzt werden kann wie geplant, muss noch entschieden werden, wo das Gas herkommt.
Da auch China, Indien sowie Russland an das Gas herankommen wollen gibt es große Auseinandersetzungen. Bis jetzt hat nur Kasachstan der Gas-Lieferung zugesagt. Gazprom, der russische Staatsmonopolist, plant eine Pipeline die unter dem schwarzen Meer von Russland nach Bulgarien führen und dann mit mehreren Röhren noch Westen abzweigen.
Dieses Projekt stößt jedoch aufgrund der Auseinandersetzungen wegen dem iranischen Atomprogramm zwischen Teheran und dem Westen auf politische Zweifel.
Streit gibt es auch bei dem Nabucco-Konsortium. Zu diesem zählt neben dem österreichischen Energiekonzern OMV Partner aus der Türkei, Rumänien, Bulgarien, Ungern und der deutsche RWE.
Die Türkei will sich nicht mit dem Transitlandes abfinden, sondern wie schon erwähnt einen Teil des Gases selbst für Kunden in Europa verwenden.
Doch damit möchten sich die anderen Partner des Nabucco-Konsortiums nicht zufrieden geben und reagieren mit einer Ablehnung. Österreich beruht so zum Beispiel darauf, dass es die Vereinbarungen nicht zulassen werden.
Die Kosten des Projektes bereiten dem Nabucco-Konsortiums ebenfalls Probleme. 2005 wurden die Kosten noch auf 5 Mrd. Euro geschätzt. Heute steigen die Stahlpreise in das Unermessene und somit wird auch der Bau ca. 8 Mrd. Euro teurer.
Bulgarien und Ungarn verlangen eine intensivere politische Unterstützung für das Projekt, da aus ihrer Sicht der Einsatz in letzter Zeit sehr nachließ. Vor allem die EU muss aktiver werden, da nach Meinung von Ungarn die Konsortialfirmen diese Probleme nicht allein lösen können.
Slowenien ist schon aus dem Projekt ausgestiegen und wird bei dem Konkurrenzprojekt South Stream mitwirken. Griechenland, Ungarn und auch Italien sind schon mit daran beteiligt.
Der österreichische OMV denkt auch über den Einstieg bei South Stream nach, jedoch steht fest, dass er bei Nabucco nicht aussteigt. South Stream soll keine Konkurrenz darstellen, sondern eine Ergänzung, meint er.
Jedoch sieht es zurzeit ganz anders aus, da sich beide Projekte um die Gasquellen konkurrieren und natürlich auch um die Finanzierung.
Und dabei weist South Stream wichtige Startvorteile auf, da hinter dem Projekt ein mächtiger Gasproduzent steht und zwar, wodurch schnelle Entscheidungsprozesse möglich werden.
Auch kann South Stream dadurch bei den potenziellen Lieferanten ganz anders auftreten.
So wird zurzeit über Lieferverträge für Gas mit Aschgabad verhandelt.